Reichsbürger und Selbstverwalter sind Begriffe, die immer wieder in den Medien auftauchen. Aber was steckt wirklich hinter diesen Personen und ihren Ansichten? In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf diese Bewegungen und ihre Weltanschauungen.
Wer sind die Reichsbürger und Selbstverwalter?
Reichsbürger und Selbstverwalter sind Menschen, die die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als legitimen Staat ablehnen. Sie betrachten sich als Bürger des “Deutschen Reiches” und lehnen die staatliche Ordnung und Gesetze ab. Was sind Reichsbürger und Selbstverwalter? Im Grunde genommen sind es Menschen, die sich selbst verwalten und ihre eigenen Gesetze, Regeln und Grenzen setzen möchten.
Die Bewegung der Reichsbürger und Selbstverwalter ist sehr heterogen und besteht aus verschiedenen Gruppen, die unterschiedliche Ansichten vertreten. Es gibt jedoch einige gemeinsame Grundüberzeugungen, die sie miteinander verbinden.
Ursprung und Entwicklung der Bewegung
Die Ursprünge der Reichsbürgerbewegung lassen sich bis in die 1980er Jahre zurückverfolgen. Damals gab es bereits erste Gruppen, die die Legitimität der Bundesrepublik Deutschland anzweifelten. Mit der Zeit entstanden immer mehr solcher Gruppierungen, die sich jedoch oft in ihren Ansichten unterschieden.
Die Selbstverwalterbewegung entwickelte sich im Laufe der 1990er Jahre und nahm in den 2000er Jahren an Fahrt auf. Sie ist eng mit der Reichsbürgerbewegung verbunden, da viele Selbstverwalter ebenfalls die Legitimität der Bundesrepublik Deutschland ablehnen.
Die Weltanschauung von Reichsbürgern und Selbstverwaltern
Reichsbürger und Selbstverwalter lehnen die Rechtsordnung und die staatliche Autorität ab und bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als legitimer Staat. Sie betrachten sich als Bürger eines “Deutschen Reiches”, das nach ihrer Ansicht weiterhin besteht. Oftmals werden historische Dokumente und Ereignisse herangezogen, um diese Ansicht zu untermauern.
Zudem verfügen viele Reichsbürger und Selbstverwalter über eigene Ausweise, Kennzeichen und sogar eigene Währungen. Sie versuchen, ihre eigenen Regeln und Gesetze durchzusetzen und erkennen die Autorität des deutschen Staates nicht an.
Glaube an Verschwörungstheorien
Ein weiterer Aspekt der Weltanschauung von Reichsbürgern und Selbstverwaltern ist ihr Glaube an Verschwörungstheorien. Sie sind oft davon überzeugt, dass die Bundesregierung, internationale Organisationen oder andere Mächte gegen sie arbeiten und ihre Rechte untergraben. Diese Verschwörungstheorien sind ein zentraler Bestandteil ihrer Ideologie und tragen dazu bei, dass sie sich von der Gesellschaft abgrenzen.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Reichsbürger und Selbstverwalter an dieselben Verschwörungstheorien glauben. Die Bewegung ist sehr vielfältig und es gibt viele verschiedene Ansichten innerhalb der Gruppen.
Auswirkungen auf Gesellschaft und Rechtssystem
Die Aktivitäten von Reichsbürgern und Selbstverwaltern haben in den letzten Jahren erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaft und das Rechtssystem gehabt. Sie behindern Behörden, ignorieren Gesetze und stellen die Legitimität des Staates in Frage. Dies führt zu Konflikten mit der Polizei, Gerichten und anderen staatlichen Institutionen.
Auch wenn die Bewegung insgesamt relativ klein ist, können die Handlungen einzelner Personen oder Gruppen erhebliche Folgen haben. Es gibt Fälle von Gewalttaten, die von Reichsbürgern oder Selbstverwaltern verübt wurden, sowie zahlreiche Fälle von Betrug, Steuerhinterziehung und anderen Straftaten. Diese Handlungen stellen eine Herausforderung für das Rechtssystem dar und erfordern eine angemessene Reaktion von Seiten der Behörden.